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Aktivitäten

Praktikum bei Martin Woodtli in Baan Kamlangchay

In Chiang Mai, im Norden Thailands hat Martin Woodtli anfangs nur für seine demenzkranke Mutter, inzwischen aber auch für viele andere Demenzbetroffene (werden dort als Gäste bezeichnet) eine Betreuung mit thailändischen Pflegerinnen organisiert. Die Gäste stammen aus der Schweiz, Österreich und Deutschland und sind dort in Kurz- oder Langzeitpflege.

Wir befinden uns in der hübschen Anlage Baan Kamlangchay, welches sich in einer kleinen Siedlung am Stadtrand von Chiang Mai befindet.

Einzeltherapie in Thailand bei Herrn Martin Woodley

Die Anlage umfasst ein Haupthaus, das als Zentrum und Anlaufstelle dient. Die acht Privathäuser, in denen jeweils 2 Gäste leben, erstrecken sich über einen Umkreis von ca. 400 Metern vom Haupthaus. Zu Baan Kamlangchay gehört noch ein Minimarkt, der für die Gäste als auch für normale Bewohner der Siedlung zugänglich ist und der wunderschöne Baan Kamlangchay Park mit Gartenanlage und Pool.

Die Betreuung der an Demenz Erkrankten erfolgt durch drei Personen vom Pflegepersonal, welches fest jeweils einem Patienten zugeteilt ist. Somit kann eine 24- Stunden-Betreuung gewährleistet werden. Das Kredo des thailändischen Personals „Respekt und Achtung vor älteren Menschen“ zeichnet sich aus durch den herzlichen, liebevollen und vor allen Dingen körperlich nahen Umgang, welcher diese Art der Betreuung so einzigartig macht, und auch die Kommunikationsdistanzen überwindet. Diese Philosophie durften wir während unseres Praktikums jeden Tag neu erleben.

Unsere Praktikumstage boten ohne hin jeden Tag eine neue Überraschung und viele Abenteuer.

So begann ein typischer Praktikumstag mit dem Frühstück der Gäste. Wir besuchten die Gäste in ihren Wohnhäusern und dann ging es los mit jeweils variierenden Gestaltungen und Beschäftigungen. Wir spielten z.B. Mensch ärgere dich nicht mit an den jeweiligen Gast angepassten Spielregeln, malten gemeinsam Bilder, erstellten Gebilde aus Salzteig oder fertigten Reisbilder an.

Oft war es nur möglich, aufgrund bereits fortgeschrittener körperlichen und psychischen Einschränkungen, die Gäste passiv zu bewegen und zu mobilisieren und durch z.B. Sensibilitätspeelings Impulse zu setzen.

Einzeltherapie bei Herrn Martin Woodley

Um ca. 12.00 Uhr gingen wir dann immer mit den jeweiligen Gästen zusammen zum Mittagessen, hier aßen wir mit ihnen gemeinsam. Das Essen variierte immer zwischen thailändischen und deutschen bzw. schweizerischem Essen.

Nach dem Essen beschäftigten wir uns wieder mit den Gästen. Jedoch machten wir die Erfahrung, dass sie am Nachmittag oft ihren Mittagsschlaf brauchten und erschöpft waren. Einige mehr, andere weniger.

Pünktlich um 16.00 Uhr trafen sich alle gemeinsam mit den jeweiligen Betreuern beim Früchteessen am Pool und jeder Gast bekam seinen eigenen Früchteteller. Hier fand oft ein Wechsel der Betreuer für die nächste Schicht statt und auch für uns hieß es um 17:00 Uhr Feierabend.

 

Unser letzter Tag beinhaltete die Herstellung eines Andenkens an die Zeit in Baan Kamlangchay.

Eine Blumenvase mit Blumen, welche jede davon einen Gast darstellte. Jeder Gast bekam eine Blüte mit seinem Namen drauf und mit Fingerabdrücken diese verzieren. Dies war ein Gemeinschaftsprojekt mit allen Gästen und Betreuern zusammen und lässt uns auf eine schöne und erfahrungsreiche Zeit auf Baan Kamlangchay zurückblicken.

 

Zwei Schüler vor einem Bild mit den anwesenden Klienten.

Praktikum in Thailand – The Healing Family Foundation

Tagesablauf

Pünktlich um halb neun machten wir uns jeden Tag zu Fuß auf den Weg zu unsere Praktikumsstelle, damit wir auch rechtzeitig um neun Uhr dort waren. Doch häufig waren wir dann erst mal fast alleine, da viele der Behinderten erst zu einem späteren Zeitpunkt kamen. Sie wurden meist von ihren Eltern – welche die Organisation auch finanziell unterstützen – mit dem Auto oder dem Roller gebracht und am Nachmittag wieder abgeholt. Schnell hatten wir verstanden, wie der normale Tagesablauf in der Einrichtung war. Von ca. 9:00 Uhr bis ca. 12:00 Uhr wurde gearbeitet. Um 12:00 Uhr war dann Mittagspause. Hierbei wurden die mitgebrachten Speisen gemeinsam gegessen und gemütlich zusammen gesessen. Wenn alle fertig waren, wurde bis ca. 15:00 Uhr weitergearbeitet. Um drei Uhr Nachmittags, war unser Tag dann vorbei und wir durften nach Hause gehen. Manchmal blieben wir jedoch ein bisschen länger, wenn noch etwas zu tun war.

Kennenlernen und Hürden überwinden

Arbeitstherapeutische Einrichtung in Thailand.

Die ersten paar Tage, versuchten wir etwas mehr über die liebenswürdigen „Arbeiter“ zu erfahren. Dies stellte sich jedoch schwieriger heraus, als gedacht, da die Behinderten nur Thailändisch sprachen und verstehen konnten. Ebenso haben sie nicht so ganz verstanden, dass wir ihre Sprache nicht verstehen. Wodurch immer mal wieder etwas Verwirrung herrschte. Doch mit der Zeit wurden wir besser uns mit Händen und Füßen zu verständigen. Ebenso lernten sie unsere Mimik und Gestik zu deuten und verstanden meist auch, was wir von ihnen wollten. Die ersten paar Tage waren sie auch noch ein wenig schüchtern und wussten nicht so recht, was sie von uns halten sollten, doch sie tauten schnell auf und ahmten unsere Bewegungen nach. Ebenso dauerte es nur drei Tage und wir wurden am Morgen schon an der Tür erwartet. Hilfsbereit und zuvorkommend waren sie auch, so wurde uns zum Beispiel jeden Tag, wenn unsere Wasserflasche nur annähernd leer war, sofort nach geschenkt. Allerdings fehlte ihnen eines ganz besonders: Körperliche Zuneigung. Die Beschäftigung tut ihnen gut, jedoch bräuchten sie mehr Körperkontakt. Sie wollten auch uns ständig nahe sein, was jedoch manchmal einfach nicht möglich war.

Der Alltag

Unsere täglichen Aufgaben bestanden darin, erst einmal Weben zu lernen und als wir es konnten ein ca. 6-7 Meter langes Webstück herzustellen. Daraus durften wir uns am Schluss jeder einen Schal mit nach Hause nehmen. War uns die Lust auf Weben einmal vergangen, so gingen wir in der Produktion zur Hand. Wir halfen beim Bügeln und legten die Wäsche zusammen. Untersetzer mussten ausgefranst und zugeschnitten werden und wir halfen auch dabei, viele Webstücke im Raum auszulegen, damit eine Betreuerin von jedem Webstück ein Foto machen konnte. Abwechslung brachten auch die Schulklassen, welche immer mal wieder vorbeischauten. Einmal pro Woche kam ein Lehrer mit immer einer anderen Klasse und dann lernen auch die Schüler das Weben. In der Zeit, als wir da waren, durften wir den Kindern das Weben beibringen. Auch andere Reisegruppen machten sich die Institution zum Reiseziel und wurden dann vor Ort informiert, wie sie entstanden ist, sich finanziert und was alles hergestellt wird. Wenn eine Reisegruppe oder eine Klasse zu Besuch war, dann herrschte immer große Aufregung. Die Behinderten freuten sich sichtlich über Besuch, die Abwechslung und auch mal eine Pause von der Arbeit. (Wobei sie nie gezwungen wurden zu arbeiten, jeder durfte so schnell/langsam arbeiten, wie er wollte) Die Freude drückten sie dann in einem Tanz und manchmal auch mit einem Lied aus. Es wurde vorgetanzt und wer Lust hatte, durfte natürlich auch mittanzen. Auch das Lied wurde erst von einer Person vorgesungen, aber jeder der wollte, konnte mit einsteigen und mitsingen.

Allgemeine und Finanzielle Komponente

Junger Mann an seinem Arbeitsplatz am Webstuhl.

Bis vor einigen Jahren wurde die Einrichtung von der Japanischen Regierung unterstützt und finanziert. Jedoch stellten diese die Finanzierung ein und da ergab sich natürlich ein großes Problem. Es konnte aber gelöst werden, indem sich die Eltern der Behinderten dazu bereiterklärten die Finanzierung zu übernehmen. Somit ist derzeit das Finanzielle geregelt. Allerdings ist der Leiter der Organisation (Name: Pradid) schon 84 Jahre alt und wird es nicht mehr lange leiten können.

Die Bezahlung der Behinderten findet immer dann statt, wenn ein ganzes Webstück fertig gestellt wurde. Allerdings kann kaum einer von ihnen mit Geld umgehen. Sie wissen nicht, wie viel es wert ist oder wie sie es verwenden können.

Montags ist in „The Healing Family Foundtion“ immer frei. Die Betreuer sind zwar da, aber an diesem Tag wird geputzt und Bürotätigkeiten organisiert. Generell ist es frei gestellt, ob die Behinderten an jedem Tag kommen, wann sie kommen, wie lange sie bleiben. Sie dürften selbst entscheiden, je nach Tagesform, ob sie kommen wollen oder nicht. Aufgrund dieser Tatsache, haben wir auch nicht alles kennenlernen dürfen oder manche nur einmal kurz gesehen.

Beschreibung der Klienten:

Sechs Menschen davon drei Schüler und drei Klienten zeigen das Peace Zeichen in die Kamera.

Tingli:

 

Tu:

 

June:

 

Jeaw:

 

Ae:

 

Kai:

 

Dum:

 

Tun:

 

Pi Porn:

Umbau! Unser Therapieraum bekommt mehr Platz!

In den Sommerferien wurde an unserer Schule ein großes Projekt in Angriff genommen. Durch einen Durchbruch vom Computerraum zum Therapieraum konnte ein großer Therapieraum (Motorisch-funktioneller Raum) geschaffen werden (siehe Foto).

Ausräumen des Therapieraumes.

In den Sommerferien wurde für den Umbau das gesamte Therapiematerial aus dem Raum entfernt.

Für diesen Raum wurden anschließend fünf neue Therapieliegen gekauft, um jedem Schülern eine Partnerarbeit an einer Liege zu ermöglichen. Auch neues Therapiematerial, wie z.B. eine Sprossenwand gehören zur neuen Ausstattung des Raumes.

Fertiger Therapieraum mit neuen Liegen.

Anschließend wurde der neue Therapieraum ausgestattet und eingeweiht.

Die alten Computer wurden durch moderne Laptops ersetzt. Hier benötigt der Schüler keinen Kabelanschluss mehr, da alles kabellos funktioniert. Nur durch diese Neuerung konnte der vergrößerte Therapieraum Gestalt annehmen. Die Laptops sind auf dem neuesten Stand der Technik und können so gezielt in den verschiedenen Unterrichten eingesetzt werden.